Luftgewehr

Luftgewehre sind Gewehre, die ein Geschoss durch die Ausdehnung von komprimiertem Gas antreiben. Im Unterschied zu Feuerwaffen wird das unter Druck stehende Gas nicht durch die Explosion einer Treibladung erzeugt, sondern innerhalb oder außerhalb der Waffe mechanisch verdichtet. Auch Waffen, bei denen das Geschoss mit einem anderen Gas als Luft angetrieben wird, werden zu den Druckluftwaffen gezählt. Zur Bereitstellung des komprimierten Gases werden verschiedene Verfahren genutzt, wie Druckluft-, CO²- und Pressluft Systeme.

Luftgewehre haben im Vergleich zu Handfeuerwaffen eine wesentlich geringere Leistung und sind militärisch kaum nutzbar. Sie sind aber zur Übung der Schießfertigkeit geeignet und wegen der geringen Betriebskosten und des vergleichsweise problemlosen Erwerbs beliebte Sportgeräte.

Als Munition werden in der Regel Diabolos vom Kaliber 4,5 mm verwendet, die einen Durchmesser von 4,48 bis 4,52 mm und ein Gewicht um 0,5 g haben.
In Deutschland sind Luftdruckwaffen bis zu einer Mündungsenergie von 7,5 Joule an Personen ab 18 Jahren frei verkäuflich (Erwerb), sofern sie den „F-im-Fünfeck“-Stempel tragen.

Das geladene oder ungeladene Tragen von Luftdruckwaffen („Führen“) in der Öffentlichkeit ist untersagt.

Luftpistole

Für Luftpistolen gibt es verschiedene Konstruktionen. 

Bei älteren Ausführungen wurde der Lauf in die Waffe gedrückt, wodurch eine starke Feder gespannt wurde. Beim Betätigen des Abzuges wurde unter starkem Prellschlag ein Projektil abgeschossen. 
Bei weiteren Entwicklungen wurde der Lauf nach unten abgeknickt und spannte dabei ebenfalls eine Feder mit einem Luftverdichtungskolben. Nach dem Schließen der Waffen drückte beim Betätigen des Abzuges der Kolben die Luft zusammen und die Kugel wurde ebenfalls mit einem deutlichen Prellschlag abgeschossen. 
Die Bemühungen der Konstrukteure gingen dahin, diesen Prellschlag mehr und mehr zu reduzieren.

Moderne Luftpistolen gibt es in vier verschiedenen Ausführungen: mit seitlichem Spannhebel, mit Pressluft oder CO2-Kartusche oder als Selbstkomprimierer, wobei aktuelle Wettkampf-Luftpistolen (oft auch als Match(luft)pistolen bezeichnet) nur noch Pressluft als Treibmittel verwenden.

Als Munition werden in der Regel Diabolos vom Kaliber 4,5 mm verwendet, die einen Durchmesser von 4,48 bis 4,52 mm und ein Gewicht um 0,5 g haben.
In Deutschland sind Luftdruckwaffen bis zu einer Mündungsenergie von 7,5 Joule an Personen ab 18 Jahren frei verkäuflich (Erwerb), sofern sie den „F-im-Fünfeck“-Stempel tragen. 

Das geladene oder ungeladene Tragen von Luftdruckwaffen („Führen“) in der Öffentlichkeit ist untersagt.

Sportpistole / -revolver Kleinkaliber

Das Kleinkaliberschießen (KK) ist eine olympische Wettkampfdisziplin und unterscheidet sich nicht stark vom Luftgewehrschießen, nur ist beim Kleinkaliberschießen die Schießscheibe zwischen 25 und 100 Meter entfernt und entsprechend größer. 

Als Kleinkaliber wurden bis in die 1950er Jahre alle Patronen mit einem Geschossdurchmesser unter 7 mm bezeichnet. Hauptsächlich werden die Patronen im Kaliber .22 (5,6 mm) lfB oder LR (lang für Büchsen oder Long Rifle) bezeichnet, sofern sie über Randfeuerzündung verfügen.
Verwendung findet das Kaliber .22 lfB vor allem beim Sportschießen.

Der Transport einer Waffe ohne Erlaubnis zum Führen (ohne Waffenschein) durch den Besitzer ist erlaubt, wenn die Waffe nicht zugriffs- und nicht schussbereit transportiert wird. 
Das bedeutet konkret, dass sich in keiner Form Munition in der Waffe befindet – sie also nicht geladen ist – und sie in einem verschlossenen Behältnis mitgeführt wird. Zudem muss der Transport mit dem waffenrechtlichen Bedürfnis zu tun haben. 
Freie Pistole

Der Begriff Freie Pistole ist einerseits die traditionelle Bezeichnung der olympischen Schießsportdisziplin „50-m-Pistole“, die vom Deutschen Schützenbund (DSB) und der International Shooting Sport Federation (ISSF) betrieben wird und bezeichnet andererseits das dabei verwendete Sportgerät.

Die wichtigsten Reglementierungen, die die Sportordnung des DSB für die freie Pistole gibt, sind u.a.:
  • Die Waffen müssen Munition des Kalibers .22 lfB (Kleinkaliber) verschießen.
  • Es sind nur offene Visierungen gestattet, also keinerlei optische (oder sonstige) vergrößernde Hilfsmittel
  • Das Handgelenk der Schusshand muss frei beweglich bleiben. (Die Pistole muss mit einer Hand gehalten werden.)
  • Der Schuss muss mit der Schusshand ausgelöst werden.
  • Das Abzugsgewicht der Waffe ist beliebig und darf mit bloßer Hand verstellbar sein.
  • Mehrlader müssen als Einzellader betrieben werden.

Gebrauchspistole / -revolver Großkaliber

Als Gebrauchspistole beziehungsweise Gebrauchsrevolver werden Kurzwaffen bezeichnet, die dazu konstruiert sind, um sie im Alltag mitführen zu können. 
Dabei wird eine Gebrauchspistole nicht primär auf höchste Präzision im Scheibenwettbewerb hin konstruiert, sondern um lange Zeit sicher mitgeführt zu werden und zuverlässig und hinreichend präzise Schüsse, auch unter widrigen Umweltbedingungen und unter großem situativem Stress, abgeben zu können. Primäre Zielgruppe sind Militärpersonen, Polizei- und Sicherheitskräfte oder Jäger.
In Anwendung der geltenden Einschränkungen im Waffenrecht können Gebrauchspistolen auch zur Selbstverteidigung im Alltag mitgeführt werden. Beim Militär eingeführte Gebrauchspistolen werden als Ordonnanzpistole, bei der Polizei als Dienstpistole bezeichnet.

Der Begriff wird speziell in der Bundesrepublik Deutschland im Sportschie￟en verwendet um die Gebrauchspistolen von speziellen Sportpistolen unterscheiden zu können. Nach der Sportordnung des Deutschen Schützenbundes (DSB) müssen solche Pistolen oder Revolver:
  • ein Abzugsgewicht zwischen 1.000 und 1.500 g,
  • ein Kaliber von 9 mm Para, .45 ACP, .357 Magnum oder .44 Magnum,
  • und eine Lauflänge von max. 153 mm bei Gebrauchspistolen bzw. max. 220 mm bei Gebrauchsrevolvern
  • aufweisen, um als Gebrauchspistole bzw. Gebrauchsrevolver zu gelten.
Kaliber .500 S&W Magnum ist eine Revolvermunition mit einem Kaliber von 12,7 mm ähnlich dem Kaliber .50 Action Express oder .454 Casull, das die Firma CORBON im Auftrag von Smith & Wesson für ihren Model 500 Revolver entwickelt hat.
Es ist eines der stärksten Faustfeuerwaffen-Kaliber, das in Serie hergestellt wird.

Unterhebel

Ein Unterhebelrepetierer (engl.:lever-action rifle) ist eine Schusswaffe, die durch einen Hebel unter dem Gewehrkolben durchgeladen wird. Dies war vor allem in Amerika eine gebräuchliche Form des Mehrladegewehres.

Erste Merkmale eines Unterhebelrepetierers finden sich 1848 im Experimentalmodell von Walter Hunt, gebaut durch die Firma Hunt & Jennings in Vermont. Hunts Perkussionsschloss-Gewehr, der "Volitional Repeater", verwendete hülsenlose Patronen, die "Rocket Ball". Ähnlich dem Minié-Geschoss war die "Rocket Ball" hohl, aber der Innenraum war mit Schwarzpulver gefüllt; das Anzündhütchen war aber nicht in die Patrone integriert. 
Horace Smith und Daniel Wesson (Smith & Wesson) entwickelten um 1852 ein Gewehr auf der Basis des "Volitional Repeaters", das jedoch anstelle des einfachen Ladehebels zur Betätigung des Verschlusses einen Kniegelenk-Verschlussmechanismus hatte, wie er später in den Henry- und Winchester-Gewehren verwendet wurde.
 Es verschoss wie die späteren um 1855 von Winchester hergestellten Volcanic-Pistolen und Gewehre eine hülsenlose Munition, bei der die Zünd- und Treibladung direkt im hinten hohlen Geschoss eingepresst war. Da hülsenlose Munition wegen fehlenderLiderung zu Gasverlusten führt und das geringe Volumen im Geschoss nur eine ungenügende Pulverladung erlaubt, waren die Volcanic-Waffen ballistisch den Vorderladern unterlegen.

Erst die von Benjamin Tyler Henry entwickelte .44 Henry-Patrone mit einer Hülse zur Aufnahme des Pulvers und das dafür weiterentwickelte Henry-Gewehr wurden vom Markt angenommen und konnten sich durchsetzen. Obschon die 16-schüssige Henry keine Ordonnanzwaffe der U.S. Armeewar, erwarb die Armeeführung der Nordstaaten über 1700 Henrygewehre zur Ausrüstung spezieller Einheiten. Zudem wurden solche von vielen Unions-Soldaten auf eigene Rechnung im amerikanischen Bürgerkrieg eingesetzt und von den oft noch mit Vorderladern bewaffneten Südstaaten-Soldaten als "das verdammte Yankee-Gewehr, das am Sonntag geladen wird und die ganze Woche schießt" bezeichnet.
Der eigentliche Durchbruch gelang Oliver Winchester in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit Konstrukteuren wie Benjamin Tyler Henry (1860), Nelson King (er entwickelte 1866 die seitliche Ladeöffnung) und John Moses Browning (Das Browning Verschlusssystem erlaubte die Verwendung rauchloser Patronen, 1886), die die als Winchester-Gewehr bekannt gewordenen Unterhebelrepetierer entwickelten. Insgesamt wurden über 7 Mio.
Winchester "Lever-Actions" in diversen Kalibern, vom .22 lfB über die .44-40 WCF bis zur .30-06 (Standardpatrone der US Army), hergestellt. 
Die Firma gab im Jahr 2006 bekannt, dass die Produktion dieser Gewehre, insbesondere des Modells 94, nach über 100 Jahren eingestellt würde. 
Nur kurz, von 1883 bis 1885 stellte auch Colt den Colt-Burgess Unterhebelrepetierer her. Heute bieten noch Firmen wie die Marlin Firearms Company(Heute Remington Arms) und Sturm, Ruger & Company solche traditionellen Repetierer eigener Entwicklung an. 

Das von Marlin weiterentwickelte Modell 1895 ist in seiner größeren Version auch zum Verschießen stärkerer Patronen als der .45-70 Government, der .450 Marlin geeignet. In Italien werden noch heute Nachbauten der bekanntesten Winchester-Gewehre hergestellt.
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